Wie du als Community Manager täglich spannenden Facebook-Content kreierst

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Kennst du das? Du sitzt am Büroschreibtisch und wirst quasi mal wieder dafür bezahlt, auf Facebook rumzuhängen. Das ist auch richtig so, denn schließlich bist du Community Manager und möchtest ein paar geile neue Posts kreieren – kreativ, einzigartig, witzig, mit tollem Bild, auf den Punkt gebracht, die Fans zu zig Kommentaren und Like-Klickorgien anregend.

Soweit der Plan. Doch in Wirklichkeit sieht es in deinem Hirn gerade eher so aus:

Bevor du anfängst, an dir selbst zu zweifeln, die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Eine der größten Herausforderungen als Community Manager ist es, sich im sowieso schon stressigen Arbeitsalltag immer wieder spannenden und “engaging“ Content rauszuhirnen.

Wenn du also statt dem Sprudeln kreativer Ideen mal wieder nur Grillen zirpen hörst, dann schau dir diese Liste an, in der wir Content-Ideen und Formate zur Inspiration zusammengetragen haben. Wetten, dass mindestens eine davon sich für deinen nächsten Post eignet?

Teile guten Content von anderen

Finde heraus, was deine Community und Zielgruppe interessiert, welche Fragen und Probleme sie haben und was ihnen dabei hilft. Und dann poste etwas dazu. Doch anstatt immer eigenen Content über dein Unternehmen zu posten, teile doch einfach regelmäßig den besten und relevantesten Content deiner Branche und deines Themas.

Werde zum Kurator und zum Experten für ein Thema!

Indem du regelmäßig relevanten und tollen Content von anderen teilst, hast du nicht nur schwuppdiwupp einen für deine Community interessanten Post – du wirst zudem zur Anlaufstelle für Infos zu einem Thema oder zu einer Branche. Und zwar nicht irgendwelche – im Idealfall hast du diese bereits für deine Community vorgefiltert und präsentierst ihnen nur das Beste – versehen mit einem persönlichen Statement oder Kommentar zum geteilten Content. Neben dem eigenen Reputationsaufbau kannst du so auch Beziehungen zu Influencern in deiner Nische aufbauen und gibst selbst etwas zurück. Show the love!

So kommst du an guten Content ran

Bevor du loslegen kannst, musst du aber erst mal guten Content finden. Und das regelmäßig und möglichst zeitsparend und ohne Informations-Overkill. Dafür richtest du dir am Besten einen Workflow ein (hier haben wir das auch schon für Twitter beschrieben), und das geht mit folgenden Tipps und Tools:

  • Folge anderen in deiner Nische und vernetze dich, z.B. mit anderen Unternehmen, Kollegen, Beratern, Bloggern, Medien…
  • Lies Blogs!
  • Abonniere Blogs und News von relevanten Webseiten in Diensten wie Feedly oder Flipboard und kategorisiere sie gleich, z.B. nach Themengebieten.
  • Nutze Twitterlisten für die wichtigsten und relevantesten Quellen, deren Updates du im Strom nicht verpassen willst.
  • Diese Contentquellen checkst du regelmäßig, z.B. morgens. Das Gute: Aus Feedly kannst du z.B. Links direkt teilen oder buffern.
  • screenshot feedly thema marketing
  • Weitere Content-Quellen: Verzeichnisse und Bookmarking-Dienste wie Reddit
  • Das gute alte Social Media Monitoring: Mit Tools wie uberMetrics Delta oder Hootsuite kannst du herausfinden, was über dein Thema im Netz gesprochen wird, was Trend ist, was besonders interessiert oder oft geteilt wird etc.
  • Halte im Alltag immer die Augen offen und mach dir auch unterwegs Notizen (z.B. im Smartphone, im Old School-Notizbuch oder mit einer praktischen App wie Evernote).
  • Wenn du unterwegs interessanten Content entdeckst, z.B. bei Twitter, speichere ihn zum Später-Lesen mit Apps wie Pocket oder Instapaper.
  • Beweg dich in themenrelevanten Foren, Facebook- oder Linked-In-Gruppen! Hier erfährst du, was die Zielgruppe aktuell beschäftigt und kannst dir sehr wertvolle (und aktuelle!) Content-Ideen holen.

Beantworte häufig gestellte Fragen

Bevor du aus der Not heraus zu Cat Content greifst, beantworte doch einfach mal eine häufig gestellte Frage! Falls ihr Social Media nicht sowieso schon für Customer Service nutzt und die Fragen kennt, fragt beim Customer Service nach. Gute Anlaufstellen sind auch (falls vorhanden) der Vertrieb, das Beschwerde-Management oder die Account Manager.

Am Besten tragt ihr diese Fragen (und die Antworten darauf!) in einem Dokument zusammen und habt sie so immer parat, falls diese über Social Media aufpoppen. Alternativ könnt ihr gleich eine ganze Serie an Posts daraus machen, das Ganze in Erklär-Infografiken oder in einem Blog Post aufbereiten usw.

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten:

  • Frag einfach mal die Fans und Follower, was sie wissen möchten!
  • Führe eine Umfrage unter Fans und Followern durch (z.B. mit Survey Monkey)
  • Schau dir passende Foren und Facebook Gruppen an: Was fragen die Leute?
  • Nutze Keyword Recherche, suggested search oder Quora.

Stelle selber eine Frage!

Neben Fragen beantworten solltest du den Fans auch selbst welche stellen und sie somit direkt zur Interaktion auffordern. Achte darauf, dass die Frage zum Thema der Seite, zum Unternehmen oder einem Anlass passt und in wenigen Worten zu beantworten ist, z.B. nach dem Favorit in einer Branche (Lebensmittel: Lieblingsessen, Automobil: dein erstes Auto, welches Modell gefällt euch besser…).

Keep it short and simple!

beitrag buffer und the planet d

Bewährt haben sich Fragen à la „entweder / oder“, „yay or nay“, „wahr oder falsch“ oder „Was meint ihr: Antwort A, B oder C“.

Nutzt einfach die Gefällt-mir und Kommentar-Funktionen zum Abstimmen!

krones AG facebook post beispiel

Alternativ könnt ihr auch einen guten alten „Fill in the blanks“-Post machen – geht auch immer gut. Wer dabei nicht nur auf den reinen Spaßfaktor setzt, kann über solche Fragen an die Fans auch nützliche Erkenntnisse aus der Community gewinnen.

Werde zum Erklärbär

Eure Produkte sind erklärungsbedürftig? Super! Dann erklärt sie!

Erklärt doch einfach mal in einem Facebook-Post, wie etwas funktioniert, wie man etwas bedient, richtig anwendet, ein oben beschriebenes, häufig auftauchendes Problem löst – oder erklärt Fachbegriffe und Buzzwords in einem Satz. Denkt bei Erklär-Posts ruhig auch in Richtung Infografiken, Screencasts oder Videos, um komplexe Zusammenhänge verständlich aufzubereiten.

Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären:

Dreh ein Video oder einen Screencast

Statt immer nur Fotos, Links und Text zu posten, lockere das Ganze doch mal etwas auf und drehe ein Video!

Laut Social Intelligence Report von Adobe sind Interaktionen mit Facebook Videos im ersten Quartal 2014 um 25% gegenüber dem Vorjahr gestiegen – während Interaktionen mit allen anderen Content-Formaten im selben Zeitraum gesunken sind.

Dabei muss es sich auch nicht um das teuerste Hochglanz-Video aller Zeiten handeln, sondern im Prinzip alles vom Blick hinter die Kulissen, ein kurzes Video von einem Event, ein Erklärstück, einen Screencast (z.B. mit Hilfe von Snagit), ein mitgeschnittenes Google Hangout oder ein Kurz-Interview.

Probier mal Podcasts!

Habt ihr schon mal mit Audio-Podcasts experimentiert? Nein? Wir auch nicht – aber wir werden es bald tun! Warum? Das Format wird immer beliebter, ist schneller und kostengünstiger zu erstellen als ein Video, zudem ist es persönlich, flexibel und vielseitig einsetzbar: Man kann ihn immer und überall hören und für die verschiedensten Plattformen aufbereiten – nicht nur für Facebook.

Warum den Fans also nicht mal was auf die Ohren geben?

Interviewe Experten

Auch das kannst du in Form eines Audio-Podcasts, Videos oder aufgezeichneten Hangouts machen – oder als Text für Blog oder Website (oder in Kombination!). Als Interviewpartner eignen sich Experten aus Branche, Fachgebiet oder Nische, denkt aber auch an Blogger, Unternehmer-Vorbilder, Kunden, Zulieferer, andere Professionals und Kollegen, Testimonials und andere interessante Leute.

Fordere die Fans zum Mitmachen auf

Gib den Fans eine Stimme und lass sie entscheiden! Welches ist das geilere Headerbild? In welcher Farbe soll das neue Produkt erscheinen? Wohin soll eine Reise gehen? Welches Feature soll als nächstes verbessert werden? Wer löst das Rätsel?

back dir deine zukunft

In diese Kategorie fallen auch Challenges und Gewinnspiele, mit denen ihr eure Fans direkt zur Interaktion und zum Posten von eigenem Content auffordern könnt (aber dabei immer die Facebook-Richtlinien beachten!).

Entwickle ein wiederkehrendes Content-Format

Ob es nun der Mitarbeiter des Monats, die Frage oder der Geheimtipp der Woche, das Spaß-Video zum Wochenende, das schönste User-Foto oder ein Thema des Monats ist, das ausgerufen und auch einen Monat lang durchgezogen wird – überlegt euch ein wiederkehrendes Format, zu dem ihr über einen gewissen Zeitraum regelmäßig postet.

Solche Posts lassen sich praktischerweise auch gut planen, vorbereiten und schedulen. Praktisch: So habt ihr tagsüber mehr Zeit für Live-Interaktionen.

Einfach mal Danke sagen

Klingt simpel und irgendwie offensichtlich, doch wann habt ihr euch das letzte Mal bei euren Fans bedankt? Am Besten eignet sich ein „Dankeschön“-Post z.B. beim Erreichen von Meilensteinen bzgl. der Anzahl der Fans oder für besonders viele Interaktionen und Einreichungen, z.B. bei einer Mitmach-Aktion.

Fan-Aktionen

Bedanken könnt ihr euch bei euren Fans auch mit speziellen Aktionen wie exklusiven Fan-Rabatten, mit denen ihr die Fans nicht nur erfreuen könnt, sondern auch einen Mehrwert bietet. Ein Beispiel seht ihr hier (in Kombination mit einer Mitmach-Aktion/einem Gewinnspiel):

Poste Sprüche und Zitate

Jeder liebt inspirierende, zum Nachdenken anregende oder einfach nur witzige Sprüche und Zitate. Am Besten funktioniert das Ganze vermischt mit Visuals – als Schriftzug, der über ein passendes Foto gelegt ist. Solche Posts werden auch besonders gern geteilt und geliked. Dafür musst du auch kein Grafikdesigner oder Profifotograf sein: Mit kostenlosen Tools wie Canva oder Picmonkey und Smartphone Apps wie Over kannst du so einen Post schnell, einfach und stylisch hindesignen. Gute Tipps für das Erstellen toller Bilder gibt’s auch hier.

Teile ältere Blog Posts

Wie wir hier im Blog schon mal beschrieben haben, kehren ältere Blog Posts gern mal als untote Beiträge auf die Erde zurück. Das muss nichts Schlechtes sein. Viele deiner Posts sind vermutlich zeitlos und auch nach ein paar Monaten noch relevant und bieten den Fans einen Mehrwert. Warum also nicht ab und zu einen älteren Blog Post nochmal teilen?

Keine Angst vor den Blog Post-Zombies!

Alternativ könnt ihr auch nur einen Aspekt aus dem Artikel für einen neuen Facebook Post aufbereiten, ein neues Bild dazu kreieren und zusammen mit dem Link posten.

Blick hinter die Kulissen

Last but not least: Tretet auch mal selbst in Erscheinung und gewährt den Fans einen Blick hinter die Kulissen. Ob das ein Einblick in verschiedene Prozesse im Unternehmen ist, ein Post von einem Event oder einfach nur Lustiges aus dem alltäglichen Büro-Wahnsinn – zeigt einfach mal Gesicht! Das macht euch menschlicher und sympathischer, eure Fans bekommen etwas Interessantes mit und haben auch ihren Spaß. (Auch ohne seltsame Hüte.)

In diesem Post hast du gelernt, wie du regelmäßig genialen „engaging Content“ für deine Facebook-Community findest und hast Ideen für neue Facebook Posts bekommen – Posts ganz unterschiedlicher Art und in unterschiedlichen Formaten. Und das ist auch gut so, denn egal, was du machst:

Sorge für Abwechslung!

In diesem Sinne: Verscheuche das Tumbleweed und die zirpenden Grillen in deinem Schädel und lass stattdessen die einzelnen Punkte von oben nochmal Revue passieren. Und dann verrate uns unten in den Kommentaren:

Was für einen Post planst du als nächstes?

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2 KOMMENTARE

  1. Ein toller Artikel Susi. Gerade für junge Start-Ups in der Gründungsphase beim Aufbau einer qualitativ wertigen Community sehr hilfreich. Sollten sich auch mal die Damen und Herren Unternehmer durchlesen, die meinen Facebook-Fans in „Paketen“ kaufen zu müssen.

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