Ein Gastbeitrag von Keyvan Haghighat Mehr.
Zielgruppe Generation Z: Was du im Social Media Marketing beachten solltest
Keine Generation bestimmt den Kommunikationsmarkt im Internet so, wie die 1995-2010-Geborenen. Sie beeinflussen sich gegenseitig, ihre Leser, Follower und Freunde. Wer in dieser Generation etwas an Mann und Frau bringen will, muss sich in dem Bereich wie sie bewegen: leichtfüßig, sicher und selbstbewusst. Was das fürs Social Media Marketing bedeutet, erfährst du hier:
Definition: Wer ist die Gen Z überhaupt?
Ungefähr zwischen 1995 und 2010 geboren, könnte man sagen: Generation Z ist die Zukunft. Mit den hellen Köpfen dieser Generation stehen und fallen die nächsten Jahre. Und die werden bunt. Gen Zers sind offen und flexibel und haben einen unstillbaren Unternehmergeist – sie sind „maker“.
Laut Statistik sind etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung Teenager. Bis 2020 sollen sie in etwa 40 % der Konsument/innen ausmachen. Für die Endverbrauchermärkte bedeutet das, dass bei dieser Altersgruppe schon heute eine Kaufkraft von 44 Mrd. US-Dollar pro Jahr nachgewiesen wurde, und dass wird künftig weiter steigen.
Um dieses Potenzial ausnutzen zu können, muss man die richtigen Kanäle wählen. Die Generation Z ist nicht auf gleichem Wege zu erreichen, wie die älteren Semester. Mit dem richtigen Taktgefühl und einer dazu gekoppelten Social-Media-Expertise kann die Zielgruppe optimal angesprochen werden.
Ständig online auf mehreren Screens
Offline gibt es bei den heute 10- bis 22-Jährigen nicht. Digital natives bewegen sich im Netz viel natürlicher und ganz anders, als Menschen, die ohne PC und Internet aufgewachsen sind. Sie sind ständig mindestens auf einem Gerät online. Und mindestens heißt in dem Fall: meistens sind es mehrere Screens gleichzeitig, die die jungen Nutzer/innen mit der ganzen Welt verbinden.
Nicht nur Online-Shopping
Es mag ja sein, dass sich das Shoppingerlebnis immer mehr in den immateriellen Raum begibt, aber so schnell geht das Ganze dann doch nicht voran. Gen Zers schätzen das gute, alte persönliche Einkaufen in Geschäften genauso, wie sie in Online-Shops einkaufen. Nur in den Bereichen Kleidung und Sportzubehör überwiegt der Online-Kauf leicht.
Von YouTube und der Bildung
Generation YouTube, oder Gen YouTube – yes, it’s a thing – wird die Gen Z noch genannt. Und das will einiges heißen. YouTube ist mit Abstand ihr beliebtestes Soziale Netzwerk. In einer umfangreichen Untersuchung gaben 70 % an, dass sie mindestens 2 Stunden pro Tag auf der Video-Plattform verbringen. Sie nutzen sie als Unterhaltungs- und Research-Instrument zugleich. Das ist enorm wichtig fürs Marketing:
Gen Zers sind „Researchers“.
Sie bilden sich freiwillig und selbstständig mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln weiter – und das ist eben meistens das Internet. In Zeiten der YouTube-Tutorials liest man nicht mehr in der Beschreibung nach, wie sich ein Wurf-Zelt wieder zusammenbauen lässt – nein – man sieht sich auf YouTube an, wie das gemacht wird. Aber dabei bleibt es selbstverständlich nicht. Die jungen Menschen sind oft schon Experten in gewissen Bereichen, lange bevor sie die Schule verlassen.
Was heißt das jetzt fürs Social Media Marketing? Ganz einfach: wer ganz vorne mit dabei sein will, bietet Online-Kurse und Research-Material an, Informationen zum Produkt und darüber hinaus.
Schnell, dafür kurzweilig: Snapchat
10- bis 22-Jährige setzten auf instant statt lasting; zumindest bei der digitalen Kommunikation. Sie wollen lieber die Inhalte wieder verschwunden wissen; am besten innerhalb von 24 Stunden. Und Snapchat bietet dafür die Plattform. Twitter und Facebook sind schon wieder so gut wie passé.
Einige Marken haben es geschafft über die Snapchat-Filter Werbung zu machen. Snapchat bietet Marken also an, Filter in der App zu positionieren, die die Nutzer/innen über ihre Bilder legen und teilen können.
Instagram Stories
Instagram wäre auch schon fast wieder von gestern, gäbe es nicht die Instagram Stories. Sie funktionieren ähnlich wie Snapchat, sind aber noch weiter verbreitet. Für Marketers, die die Generation Z anzielen, sind Snapchat und Instagram unumgänglich.
Social Influencer
Influencer Marketing steckt noch in den Kinderschuhen. Und Influencer, die die Mitglieder der Gen Z ansprechen, haben wohl einen anderen Stellenwert, eine andere Rolle, als andere Celebrities. Sie haben sich über die sozialen Netzwerke eine stabile Schar an Followern aufgebaut. Als Verantwortliche/r für die Zielgruppe der Gen Zers sollte man definitiv ein gutes Auge auf die richtigen Influencer haben und mit ihnen zusammenarbeiten.
Know your Gen Zers
Die „Jugend von heute”, wie sie oft in abschätzigem Kontext genannt wird, ist alles andere als faul und respektlos. Gen Zers haben ein starkes Bewusstsein dafür, dass die Zukunft jetzt beginnt und dass sie ihre eigenen Macher/innen sind. Sie sind Aktivist/innen, Freiwillige und Unternehmer/innen und besser auf Zack, als man vielleicht denken mag.
Ein ausgeprägtes Gefühl für Toleranz und sozialen Liberalismus ist für sie selbstverständlich. Diversität in Religion, Herkunft, Gender und Sexualität sind erstrebenswert, bzw. einfach da und nicht mehr zu hinterfragen. Engagement für Nachhaltigkeit und Zukunftsvisionen ist ebenso wichtig, immerhin haben sie die Zukunft noch vor sich. Sie wissen, dass sie sie gestalten müssen und tun es auch.
Fazit
Die Generation Z ist absolut nicht zu unterschätzen und weiß sehr genau, was sie will. Um sie zu erreichen, muss man zumindest auf den selben Kanälen, wie sie unterwegs sein: Mach‘ YouTube, Instagram Stories und Snapchat zum Zuhause deiner Marke. Aber versuche nicht ihre Sprache zu sprechen. Jugendcodes waren und sind kompliziert und nahezu unmöglich nachzuahmen.
Die Generation Z ist nach den Millennials die meistuntersuchte Generation und wahrscheinlich nur deshalb, weil es die Millennials schon länger gibt, die Gen Zers erst seit kurzem relevant werden und sich überhaupt als Mitglieder der Gesellschaft und Konsumenten manifestieren. Speziell für Marketer im Social Media Marketing stellen sie die Zielgruppe vielleicht schon von heute und definitiv der nächsten Jahre dar.
Keyvan Haghighat Mehr ist Gründer der Social Media-Agentur media by nature in Hamburg. Die Agentur bietet ihren Kunde Social Media Marketing und Content Marketing-Konzepte.
Bildquellen: Porträtfoto: Keyvan Haghihat Mehr
Titelbild: Anthony Ginsbrook auf Unsplash