Bilder für Social Media finden und erstellen: Tipps und Tools

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Du hast gerade einen Blog Post fertiggeschrieben, einen Facebook-Status verfasst oder willst einfach kurz diesen Tweet aussenden. Doch bevor du auf den „Publish“, „Post“ oder „Tweet“-Button klickst, hörst du in deinem Kopf diese kleine nervige Stimme rufen „STOPP! Hast du denn auch ein gutes Titelbild?“

Diese Stimme solltest du besser nicht ignorieren, denn Bilder werden in sozialen Netzwerken immer wichtiger. Ob Facebook, Twitter oder Instagram – Social Media Plattformen platzieren Bilder immer prominenter. Und:

Posts mit Bildern erzielen nachweislich mehr Interaktionen und werden häufiger geteilt.

Reine Fotosharing-Netzwerke wie Instagram und Pinterest verzeichnen ebenfalls hohe Zuwächse – Unternehmen berichten von hohem Engagement und Referral Traffic.

Wir brauchen also ständig gute Bilder!

Doch Bilder für Social Media Plattformen müssen auch ganz bestimmte Anforderungen erfüllen.

  • Wie finde ich geeignetes Bildmaterial für Social Media?
  • Wie bereite ich Bildmaterial für die einzelnen Plattformen auf?
  • Wie erstelle ich selbst tolle Bilder für meine Posts?

Das erfährst du in diesem Post, für den wir unsere Tipps und Tools zusammengestellt haben.

So findest du geeignete Bilder für Social Media Posts

Am einfachsten und rechtlich am sichersten ist es, möglichst immer eigene Bilder zu verwenden. Das mag bei manchen Social Media-Auftritten und Blogs noch recht gut funktionieren, doch je nach Thema, Produkt oder Branche, eigenen Fähigkeiten und Aufwand ist das nicht mehr möglich.

social media bilder

Wenn ihr inhouse kein geeignetes Bildmaterial vorliegen habt und keinen Fotografen verpflichten wollt oder könnt, bieten sich Stock Fotos an. Hier gibt es zum Glück zahlreiche Anbieter und Datenbanken, die ihr anzapfen könnt, von denen viele auch kostenlose und lizenzfreie Medien anbieten (unsere Tipps findet ihr am Ende dieses Abschnitts!).

Grundsätzlich gilt bei allen Bildern:

Beachtet unbedingt die Nutzungs- und Lizenzbedingungen!

  • Für welche Zwecke darf das Bild verwendet werden?
  • Darf ich es überhaupt bearbeiten/verändern?
  • In welchem Format muss die Urhebernennung erfolgen? Und:

Darf das Bild überhaupt für Social Media-Posts verwendet werden?

Normalerweise nicht, denn beim Posten von Fotos auf Social Media-Plattformen wie Facebook tretet ihr häufig Rechte an Dritte ab, was den Nutzungsbedingungen der meisten Stockbilder und -anbieter widerspricht. Sucht ihr Fotos für Social Media-Plattformen (auch als Vorschaubilder!), solltet ihr dabei auch im Falle von lizenzfreien Fotos immer die Regelungen im Lizenzvertrag beachten, oder nur Fotos mit einer speziellen Social Media-Lizenz verwenden.

Bevor man Bilder in Social Media postet, empfiehlt die Rechtsanwaltskanzlei Schwenke, die folgenden Punkte zu prüfen:

Erlaubt der Anbieter ausdrücklich die Nutzung auf Social Media Plattformen?

Gibt es Einschränkungen für die Nutzung? (Größenvorgaben, etc.)

Gibt es Vorgaben für die Nennung der Bildquelle?

Ist die Gewährleistung für die Rechtmäßigkeit der Bilder ausgeschlossen?

(Mehr dazu lest ihr hier.)

 

social media bilder 1

Bilder für Social Media finden: Auswahl an Bilddatenbanken und -diensten

Fotolia
Günstige lizenzfreie Fotos, aber auch Videos und Grafiken. Sehr große Datenbank und Auswahl. Praktisch: Fotolia bietet auch Social Media-fähige Bilder mit eingebundenen Copyright-Informationen an. Beim Download kann die Social Media-optimierte Version mit heruntergeladen werden, die die Copyright-Informationen erkennbar innerhalb der Bilddatei enthält. Mehr Infos dazu findet ihr in den FAQs.

Clipdealer
Bildagentur und Marktplatz für lizenzfreie Medien. Auch Clipdealer bietet (gegen einen Aufpreis von 1,50 Euro) eine Social-Media-Lizenz für Fotos an, die dann ohne Einschränkung für Social Networks verwendet werden dürfen. Bei der Bildersuche könnt ihr nach der Social Media Lizenz filtern. Auch eine Nennung der Bildquelle ist laut FAQs von Clipdealer nicht notwendig.

clipdealer

Pixabay
Auch Bilder von Pixabay können in Social Media verwendet werden. Hier gibt es keine separate Social Media-Lizenz, da Fotografen und Grafiker, die Medien bei Pixabay einstellen, auf die Rechte am Bild verzichten. „Alle Bilder auf Pixabay sind gemeinfrei nach Creative Commons CC0 und können damit frei bearbeitet und für beliebige Anwendungen kostenlos und ohne Nennung der Quelle verwendet werden.“ (Die Plattform gibt jedoch keine Gewährleistung für die Rechtmäßigkeit der Bilder.) Mehr zu Nutzung und Bildrechten bei Pixabay lest ihr hier.

Photodune
Australischer Anbieter von digitalen Inhalten (gehört zu Envato Market). Unter der Unterrubrik „Photodune“ findet ihr lizenzfreie, günstige Stockfotos, die auch im Social Media-Umfeld genutzt werden dürfen.

Gratisography
Kostenlose und stylische Fotos für private und kommerzielle Zwecke. Alle Fotos sind vom Fotografen Ryan McGuire und sind nach eigenen Angaben frei von Copyright-Beschränkungen. Auch die Bilder in diesem Artikel sind übrigens von Gratisography!

gratisography

Noch mehr Plattformen für kostenlose und qualitativ gute Stock Fotos findet ihr hier bei t3n oder hier in einer Auflistung der Seite fotoskaufen.de

So erstellst und bearbeitest du Bilder für Social Media

Wenn ihr Photoshop, das Flaggschiff der Bildbearbeitung, verwendet, könnt ihr so ziemlich alles machen – wenn ihr bereit seid, die Kohle für das Profiprogramm in die Hand zu nehmen und die Bedienung zu lernen. Wer eine kostenlose Variante sucht, die trotzdem viele der Features enthält, der sollte sich die Open Source-Variante Gimp mal genauer anschauen.

Für die weniger Grafikbewanderten unter euch (zu denen ich mich auch zähle), gibt es zum Glück auch einfacher zu bedienende, kostenlose Web-Tools. Hier eine Auswahl:

Canva
Mit Canva erstellt ihr Designs für verschiedene Arten von Social Media Posts (z.B. Facebook oder Twitter Header, Pinterest-Bilder, Facebook Beitragsbilder), aber auch Präsentationen, Bilder für Blogs, Infografiken oder Marketingmaterialien. Dabei stehen euch zahlreiche stylische Templates, Grafikelemente, Schriften und Bilder zur Verfügung. Canva ist definitiv eines unserer Lieblings-Tools bei SocialHub!

canva

Picmonkey
Dieser Web-Editor ist sogar für totale Grafik- und Bildbearbeitungsbanausen geeignet. Bildbearbeitung mit Tools, Filtern und Effekten oder Designs mit Templates, Schriften, Overlays, Hintergründen. (Es gibt sogar Zombie-Filter! Aber das nur am Rande…).

 

picmonkey

Pixlr
Diesen praktischen Online-Fotoeditor gibt es als Webeditor oder mobile App. Ihr könnt wählen zwischen dem Bildbearbeitungsdienst Pixlr Editor, dem schnellen Pixlr Express und Pixlr-o-Matic, mit dem ihr Retrofilter und -effekte über ein Bild legen könnt.

pixlr

Pablo
Web Editor von Buffer, mit dem ihr schnell Vorschaubilder für Facebook und Twitter erstellen könnt, indem ihr Bilder hochladet (oder aus der kostenlosen Datenbank nehmt) und Schriftzüge drüberlegt – fertig.

 

pabloInfografiken erstellen

Infografiken kannst du mit kostenlosen Tools wie Infogram oder Easelly leicht erstellen, die bereits fertige Templates und Grafikelemente bereit halten.

infografiken

Bilder bearbeiten mit Smartphone Apps

Wer auch unterwegs vom Smartphone Bilder für Social Media Posts bearbeiten möchte, hat mittlerweile jede Menge Auswahl – für alles gibt es quasi eine App (für Text-Overlays bis Kollagen). Wir haben hier mal eine kleine Auswahl unserer Favoriten aufgelistet.

Snapseed
Die Mutter aller Bildbearbeitungs-Apps von Google macht einfach jedes Foto besser. JEDES! Dabei geht es weniger um Retro-Effekte und Filter, sondern vorrangig um klassische Bildbearbeitung. Die Geheimwaffe ist die „Feinabstimmung“ mit Reglern für Helligkeit, Ambiance, Kontrast usw. Snapseed ist kostenlos erhältlich für iPhone/iPad und Android.

snapseed

VSCO Cam
Die Bildbearbeitungsapp zur dazugehörigen Community verpasst Bildern mit schönen Filtern einen Hipster-mäßigen Analog-Look, bietet aber auch viele nützliche Bildbearbeitungsfunktionen. Die Bilder können in verschiedenen Größen exportiert und gespeichert werden. Kostenlos, über In-App-Käufe können Filter-Sets dazugekauft werden.

Enlight
Dieses Bildbearbeitungswunder gibt es vorerst nur für iPhone und iPad. Neben Basis-Funktionen der Bildbearbeitung und Filtern lässt sich mit dieser App noch deutlich mehr aus Bildern herausholen: Schriftzüge auf Bilder legen, Meme-Funktion (!) und Fotomontagen sowie interessante künstlerische Verfremdungen und die detaillierte Bearbeitung von Bildausschnitten. Die App kostet $3,99.

So optimierst du deine Bilder für einzelne Social Networks

Die richtigen Social Media Bildgrößen

Ein wichtiger Faktor beim Thema Visual Content für Social Media ist bei Bildern (neben dem Bildmotiv selbst) die richtige Bildgröße. Die einzelnen Social Networks arbeiten mit unterschiedlichen Formaten und Größen, die sich immer wieder mal ändern, hinzu kommen unterschiedliche Formate für Timeline-Posts, Profil- oder Titelbilder.

Eine Übersicht der optimalen Bildgrößen 2016 für Facebook, Twitter, Google+, LinkedIn, Pinterest, Instagram, Tumblr, und Youtube inklusive der mobilen Bildgrößen (!) findet ihr in der Infografik von Mainstreethost am Ende dieses Artikels!

Mit Tools wie dem kostenlosen Image Resizer Landscape könnt ihr Bilder übrigens ganz einfach auf die Bildformate für die einzelnen Plattformen zuschneiden.

landscapeFacebook

Bei Facebook erreichen Foto-Posts im Schnitt mehr Interaktion als Videos, Link-Posts oder reine Text-Statusupdates. Nach einer Studie von Buzzsumo, die die Auswirkungen verschiedener Faktoren auf die Interaktionen bei einer Milliarde Facebook-Posts untersuchte, erzeugen Fragen und Foto-Posts die meisten Interaktionen, noch vor Videos.

screenshot buzzumo

Auch die Reichweite von Link-Posts wurde jedoch im Vergleich zu früher verbessert, was u.a. mit Features wie vergrößerten Vorschaubildern, der Karussell-Funktion und der Möglichkeit zum manuellen Upload von Vorschaubildern bei Seiten einherging.

Grundsätzlich solltet ihr euch eure Bilder bei Facebook auf die Darstellung im Newsfeed hin optimieren (besonders bei Link-Posts), denn hier werden die User sie am ehesten sehen, und nicht auf eurer Seite selbst. Grundsätzlich solltet ihr nur Fotos im Querformat verwenden (die optimalen Bildgrößen und Formate seht ihr unten am Ende des Artikels).

Mit oben beschriebenen Tools wie Canva oder Picmonkey könnt ihr leicht Facebook-Cover und Bilder für Facebook-Posts im optimalen Format erzeugen – einfach ein Bild hochladen und das jeweilige Facebook-Template auswählen, auf Wunsch noch Grafikelemente oder Schriften drüberlegen, fertig.

Twitter

Auch Tweets werden visueller: Twitter konzentriert sich seit einiger Zeit auf eine Optimierung und stärkere Präsenz von Fotos, GIFs und Videos. Es können mehrere Fotos zu einem Tweet hinzugefügt werden, es gibt Foto-Filter und die Bilder können sogar noch bearbeitet, andere Accounts getaggt werden usw.

In der Timeline werden Bilder nun schon länger prominenter dargestellt. So stellte z.B. Social Media-Guru Dan Zarrella vor einiger Zeit in einer Analyse von 480.000 Tweets fest, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Tweets mit Bildern retweeted werden, um 94% höher liegt als bei Tweets ohne Bildern. In einer Analyse seiner eigenen Tweets stellte Buffer fest, dass Tweets mit Bildern sogar 150% mehr Retweets erzielten als Tweets ohne Bild sowie 89% mehr Favorites (aber ’nur‘ 18% mehr Klicks).

Dank der Twitter Cards gibt es nun auch beim Teilen von Links die Möglichkeit, schöne große Vorschaubilder zu ziehen (was beim großen Vorschaubild den obligatorischen Foto-Tweet quasi ersetzt, wie in diesem Tweet-Beispiel zu sehen).

Damit ihr für eure Links die hübschen Vorschaubilder bekommt, die automatisch gezogen werden, müsst ihr die Twitter Cards implementieren. Dazu müsst ihr einen Code auf eurer Website/eurem Blog hinterlegen (oder spezielle WordPress-Plugins verwenden) und das Format bestimmen (z.B. Thumbnail oder großes Vorschaubild). Hier wird erklärt, wie es funktioniert.

twitter card types

Damit die Bilder jedoch optimal in der Vorschau angezeigt werden, solltet ihr Bilder im Querformat verwenden und auf den mittleren Bildausschnitt achten (mehr zum optimalen Format siehe Übersicht unten!).

Pinterest

Im Unterschied zu anderen Social Networks funktionieren bei Pinterest Bilder im Hochkantformat am Besten. Ein Größenverhältnis von 2:3 oder 4:5 ist dafür optimal für die Ansicht der einzelnen Pins im Stream (die Pinterest dann wiederum herunterskaliert für die Boards).

Einer Untersuchung von Curalate zufolge kommen Bilder bei Pinterest am Besten an, wenn sie u.a. die folgenden Kriterien erfüllen:

  • sanfte Farbtöne statt starker Sättigung
  • Farbe statt schwarz-weiß
  • Nahaufnahmen mit wenig Background
  • Bilder ohne Gesichter

Mehr Tipps für Pinterest haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst.

Instagram

Typisch für Instagram ist das quadratische Format der Bilder, das man bei der Motivwahl am Besten gleich ‚mitdenken‘ sollte. Allerdings erlaubt Instagram seit einiger Zeit auch Bilder im Quer- und Hochformat. Dabei kommen ähnlich wie bei Pinterest insbesondere die auffälligen Hochformatbilder im Stream besonders gut zur Geltung (im Gegensatz zum Querformat, das solltet ihr besser vermeiden, dann lieber das klassische Quadrat). Probiert es aus!

Einer Untersuchung von Curalate zufolge kommen helle Bilder in matten Farben besonders gut an, sie sollten nicht allzu stark verfremdet worden sein. Weitere Faktoren: keine Rahmen, keine Collagen, besser farbige Bilder als schwarz-weiß, Fotos erzielen mehr Interaktionen als Videos.

curalate

Interessant bzgl. der Motivwahl ist eine Untersuchung der 200 erfolgreichsten Instagram Posts von Unternehmen von Olapic: Bei den erfolgreichsten Instagrams standen Produkte im Vordergrund – noch vor Lifestyle-Fotos. Und nur zwei Prozent der erfolgreichsten Posts sind übrigens Gewinnspiele! Instagram-Nutzer wollen demnach vor allem gut inszenierte Produktfotos sehen (in Kombination mit Lifestyle-Themen.)

Insbesondere bei Instagram muss die Wichtigkeit passender Hashtags erwähnt werden, denn nur über diese werden Bilder innerhalb der Plattform katalogisiert. (Und gesucht. Und gefunden.)

Hier findet ihr weitere Tipps für Instagram-Bilder und Beispiele für die Instagram-Nutzung von Unternehmen.

Auf einen Blick: Social Media Bildgrößen 2016

Alle Bildgrößen sind unter Mainstreethost abrufbar.

In diesem Post hast du gelernt, wie du tolles Bildmaterial für deine Social Media Posts finden kannst, wie du selbst Social Media Bilder erstellen kannst und was es bei den einzelnen Plattformen noch zu beachten gilt.

Kennst du noch mehr gute Tipps und Tools? Dann nix wie rein damit in die Kommentare!

Titelbild: pine watt auf Unsplash

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