Eine der größten offenen und durchaus kontrovers diskutierten Fragen im Bereich Influencer Marketing ist die nach dem Umgang mit Influencern. Dieser erfordert durchaus eine gewisse Empathie von Unternehmensseite, gleichzeitig ist es wichtig, dass ihr ein paar ganz praktische Tipps beherzigt.
Wir haben hier ein paar ausgewählte Dos und Don’ts für euch zusammengefasst.
Don’ts
- „Einfach mal was mit Influencern machen“, ohne Strategie und Messgrößen zu definieren
- Kostenlose Promotion oder Contenterstellung erwarten
- Standard-Emails verschicken
- Wahllos Influencer kontaktieren, ohne sich genau mit deren Kanälen und Inhalten beschäftigt zu haben
- Thematisch unpassende Anfragen verschicken, die zum Beispiel nicht zum Thema des Blogs passen
- Influencern ungefragt Pressemitteilungen (oder Produkte) schicken
- Influencer nur nach ihrer Reichweite beurteilen (und sich u.U. von gefakten Zahlen blenden lassen)
- Bei Kooperationen nur an Advertorials, Linkaufbau und Produkttests denken. Werde kreativ!
- Influencern keine inhaltliche Freiheit bei der Umsetzung lassen
- Material vor Veröffentlichung zur Durchsicht anfordern
- Nicht kritikfähig sein, keine neutrale oder differenzierte Berichterstattung zulassen
- Nur an kurzfristige Aufmerksamkeit denken, anstatt längerfristig ein Netzwerk an Influencern aufzubauen
- Auf Social Media Posts, die im Rahmen einer Kooperation oder Kampagne entstanden sind, nicht reagieren und den Content nicht teilen
- Kooperationen nicht kennzeichnen (dies ist auch rechtlich bedenklich, siehe dazu auch den Beitrag von Rechtsanwalt Thomas Schwenke zur Kennzeichnungspflicht).
Do’s
- Begegne Influencern auf Augenhöhe.
- Überlege, was der Influencer von der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen haben könnte und welchen Mehrwert du bietest.
- Mach dir Gedanken um die passende Ansprache.
- Formuliere Anfragen und Anschreiben immer individuell und auf den jeweiligen Influencer zugeschnitten. Lass durchblicken, dass du dich mit jedem einzelnen beschäftigt hast.
- Komme schnell auf den Punkt und sage, wie du dir eine Kooperation vorstellen könntest.
- Sei aber auch offen für Vorschläge von Influencern. Warum nicht Ideen und Kampagnen gemeinsam entwickeln? Der Influencer weiß selbst am Besten, wie er seine Zielgruppe erreichen und begeistern kann.
- Spamme Influencer nicht mit Pressemitteilungen zu. Laut einer Studie der Macromedia Hochschule folgen Influencer Unternehmen am Liebsten über Social Media.
- Füge Influencer nicht ungefragt in Presse- und Newsletter-Verteiler hinzu. Hier sollte ein freiwilliges Opt-In gelten.
- Frage den einzelnen Influencer, wie er am Liebsten kontaktiert werden möchte (meist via Email).
- Fordere ggf. ein Media Kit oder weitere Informationen von Seiten des Influencers an.
- Halte gegenseitige Erwartungen und Leistungen im Vorfeld schriftlich fest, zum Beispiel in einem Angebots- oder Auftragsschreiben.
- Biete eine sinnvolle Vergütung bzw. Honorar für die Zusammenarbeit. Der Influencer promotet schließlich ein Produkt oder Unternehmen, das sich somit dessen aufwändig erreichte Reichweite erkauft. Zudem fällt auf Seiten des Influencers ein gewisser Arbeits- und Zeitaufwand für die Kooperation an, zum Beispiel für die Erstellung von Fotos, Videos, Texten oder Social Media Posts.
- Lasse inhaltliche Freiheiten bei der Umsetzung.
- Nimm Kritik Ernst und setze bei kritischen Vorkommnissen auf den persönlichen Dialog mit dem Influencer.
- Achte auf entsprechende Kennzeichnung von Kooperationen und gesponserten Inhalten.
- Teile im Rahmen von Kooperationen entstandenen Content auf deinen Kanälen, like und kommentiere.
- Denke nachhaltig und baue langfristige Partnerschaften auf.
Was würdet ihr hier noch hinzufügen? Schreibt uns eure Punkte in die Kommentare!
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